Atelier Sabine Mai - Acrylmalerei
     Atelier Sabine Mai - Acrylmalerei

GALERIE 6  +  BIBLIOGRAPHIE

Achill 2020, 100 x 80 - 550€

Die Komposition, die auf Ausdruck hinzielen soll, modifiziert sich je nach der Fläche, die zu füllen ist. Ich kann nicht dieselbe Zeichnung auf einem größeren Blatt einfach nur vergrößert wiederholen, ich muss sie neu konzipieren, muss sie in ihrer ganzen Erscheinung ändern. - Es ist notwendig, dass ich den Charakter des Gegenstandes, den ich malen will, genau bestimme. Um dazu zu gelangen, studiere ich meine Ausdrucksmittel sehr gründlich. Wenn ich ein weißes Blatt mit einem schwarzen Punkt markiere, so bleibt dieser Punkt sichtbar, wie weit ich auch das Blatt halten mag; es ist ein deutliches Zeichen. Aber neben diesen Punkt setze ich einen zweiten, dann einen dritten, und schon tritt eine Verwirrung ein. Damit er seinen Wirkungswert, sein Valeur behält, ist es notwendig, dass ich ihn größer mache, in dem Maße, als ich andere Zeichen auf dem Papier hinzufüge. Wenn ich auf einer weißen Leinwand Empfindungen von Blau, Grün, Rot verstreue, so verliert, in dem Maße als ich Pinselstriche hinzusetze, jeder von denen, die ich zuvor hingesetzt habe, an Bedeutung. Ich habe ein Interieur zu malen, ich habe einen Schrank vor mir; er gibt mir eine sehr lebhafte Rotempfindung, und ich setze ein Rot hin, das mich befriedigt. Es stellt sich eine Beziehung her zwischen diesem Rot und dem Weiß der Leinwand. Ich mag nun noch daneben ein Grün setzen oder den Fußboden durch ein Gelb wiedergeben - und es werden wieder zwischen dem Grün oder Gelb und dem Weiß der Leinwand Beziehungen herrschen, die mich befriedigen. Aber diese verschiedenen Farben vermindern gegenseitig ihre Wirkung. Es ist also notwendig, dass diese verschiedenen Zeichen, die ich brauche, sich nicht in solcher Weise stören. Um dies zu erreichen, muss ich Ordnung in meine Ideen bringen: Die Beziehung zwischen den Tönen wird sich in der Weise herstellen, dass sie die Töne unterstützt, statt sie zu unterdrücken. Eine neue Farbkombination wird der ersten folgen und die Gesamtheit meiner Vorstellungen wiedergeben. Ich bin genötigt umzusetzen, und aus diesem Grunde meint man, dass mein Bild vollständig verändert ist, wenn nach einer Reihe von Umsetzungen das Rot darin als Dominante das Grün ersetzt hat. Es ist mir nicht möglich, die Natur sklavisch abzubilden; ich bin gezwungen, sie zu interpretieren und dem Geist des Bildes unterzuordnen. Wenn alle meine Beziehungen der Farbtöne gefunden sind, so muss sich daraus ein lebendiger Akkord von Farben ergeben, eine Harmonie analog der einer musikalischen Komposition. - Die Wahl der Farben beruht auf keiner wissenschaftlichen Theorie. - Ich gebe die Farben ohne Voreingenommenheit. - Die Farben drängen sich mir in ganz instinktiver Weise auf. 

 

Henri Matisse. Notizen eines Malers

JUIST, Januar 2021, 80 x 60, 450.- €
Eisschmelze, 2020, 200 x 100, 780.- €
Vulkan, 2021, 100 x 50, 270 €
Wolkenhain, 120 x 90, 550.- €
Körperwelt, 100 x 100, 400.- €
Petit Sainte Victoire 80 x 60, 280.- €
Frost, 80 x 80, 360.- €
Kupfererde, 70 x 70, 2020, 320.- €
Herbst, 140 x 100, 600.- €
Feuerrot, 60 x 60, 220 €
Nacktes Land, 140 x 70 550.- €
Grünes Wäldchen, 70 x 70, 320.- €

Bibliographie

Die verwendeten Zitate stammen aus folgenden Veröffentlichungen:

 

BERGER, JOHN:

aus: John Berger, Das Sichtbare und das Verborgene, Carl Hanser Verlag, 1990; Hier: Das ABC der Liebe (1)

 

(2) ... Und unsere Gesichter, mein Herz, vergänglich wie Fotos. 1992.

 

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Bertolt Brecht. Erinnerung an die Marie A:

 

Ernst Busch: Bertolt Brecht - Legenden, Lieder Balladen 1914-1924. Aurora 5 80 025/26. Erstmals erschienen 1967.
Bertolt Brecht moderiert das Lied (vermutlich in einem Entwurf für eine Rundfunksendung) folgendermaßen an: ”Ernst Busch singt das Lied ’Erinnerung an die Marie A’ aus der ’Hauspostille’. Es ist geschrieben auf die Melodie eines Dienstmädchenlieds ’So oft der Frühling durch das offene Fenster am Sonntagmorgen hat uns angelacht’” (zit. n. einem Tonband im Busch-Nachlass).

 

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Paul Cézanne. (1839-1906): Kunst-eine Harmonie parallel zur Natur (um 1900)

In: Cézanne, Paul: Über die Kunst. Gespräche mit Gasquet. Hamburg 1957

 

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CHARDIN: Jean Siméon Chardin 1699–1779. Werk – Herkunft – Wirkung
[Katalog zur Ausstellung in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, 5.6.-22.8.1999]
Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz 1999

 

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OLAFUR ELIASSON: Jessica Morgan (Hrsg.): Olafur Eliasson. Your only real thing is time. Hatje Cantz, Ostfildern 2001

 

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ANSELM KIEFER:

29.06.2009. SPIEGEL-Gespräch: Trümmer sind Kunst/ mit Simons, Stefan und Kronsbein, Joachim
 
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PER KIRKEBY: Per Kirkeby. Paintings and Scultpure, (Kat.) The Phillips Collection, Washington; Bowdoin College Museum of Art, Brunswick. The Phillips Collection, Washington 2012

 

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ERNST LUDWIG KIRCHNER

Davoser Tagebuch, S. 196; zitiert nach Ernst Ludwig Kirchner, 1880 – 1938, Nationalgalerie Berlin, 1980, ISBN 3-7913-0488-7, S. 29

 

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PAUL KLEE: Schöpferische Konfession. In: Tribüne der Kunst und der Zeit. Eine Schriftensammlung, Band XIII, hgg. v. Kasimir Edschmid. Reiß, Berlin 1920. S. 28

 

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Henri MATISSE: Henri Matisse. Über Kunst. Hrg. Jack D. Flam. Diogenes Zürich 2005

Jack D. Flam, Professor für Kunstgeschichte in New York, vereint in dieser Sammlung die bedeutenden Texte von Henri Matisse und gibt die wichtigen Gespräche mit ihm wieder. Er vermittelt einen umfassenden Überblick über die ästhetischen Vorstellungen einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der Kunst des 20. Jahrhunderts.

 

Henri MATISSE. Notizen eines Malers.In: La Grande Revue, Paris 1908. Dt. in Kunst und Künstler. Berlin. 1909

 

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NEZAMI (Nizami) Die sieben Geschichten der sieben Prinzessinnen, in der schwarzen Saturnkuppel (übersetzt von Rudolf Gelpke)

 

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EMIL NOLDE:  Emil Nolde. Ungemalte Bilder. DuMont, Köln 2002

 

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NAM JUNE PAIK: Wulf Herzogenrath (Hrsg.): Nam June Paik. Werke 1946–1976. Musik, Fluxus, Video. 2. Auflage. Wienand, Köln 1980 (Ausstellungskatalog, Köln, Kölnischer Kunstverein, 19. November 1976 – 9. Januar 1977).

 

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GERHARD RICHTER: Ich habe nichts zu sagen, und ich sage es. Ein Gespräch zwischen Gerhard Richter und Nicholas Serota, Frühjahr 2011

 

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Rainer Maria Rilke. Prosa Bd III. August Rodin ? Ein Vortrag - Insel Verlag 1907

 

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EMIL SCHUMACHER: Irmgard Sonnen. Anna Blume ist rot: Farbe als Ereignis. Positionen, Essays, Gedichte. Queredo - Verlag 2007

 

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WOLS: (*27.Mai 1913 in Berlin-+1. September 1951 in Paris), eigentlich Alfred Otto Wolfgang Schulze: Jürgen Claus: Theorien zeitgenössischer Malerei, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1963, S.112´
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